Wie man Kammermusik funkeln lässt ...
Bei »Musik im Riesen« geht es immer um Kammermusik und Virtuosität, um die Überwindung von Stilgrenzen, um intensives künstlerisches Erleben.
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
Geänderte Öffnungszeiten:
24. Dezember 2024 9:00 - 13:00 Uhr
31. Dezember 2024 9:00 - 16:00 Uhr
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
Geänderte Öffnungszeiten:
24. Dezember 2024 9:00 - 13:00 Uhr
31. Dezember 2024 9:00 - 16:00 Uhr
Ein paar Tage einfach mal „nur“ Kultur erleben – das gehört zu den besten Dingen an Festivals. Welche ihr – neben der Jubiläumsausgabe von „Musik im Riesen“ – in Tirol nicht verpassen solltet, lest ihr hier.
Zugegeben, ich bin ein wenig voreingenommen, wenn es um Festivals in Tirol geht, denn „Musik im Riesen“, das Kammermusikfestival der Swarovski Kristallwelten, ist ein ganz außergewöhnliches Ereignis. Ich schätze die familiäre Atmosphäre, den kleinen, eleganten Rahmen, die Musiker, die aus aller Welt nach Wattens kommen und hier die wunderbarsten Stücke spielen – und das seit mittlerweile 15 Jahren:
In den Swarovski Kristallwelten freut man sich in diesem Jahr besonders auf Philip Glass, der mit einigen seiner musikalischen Wegbegleiter auftritt, auf junge Solisten wie die Geigerin Hyeyoon Park und den Pianisten Benjamin Grosvenor, auf Vokalmusik aus Renaissance und Barock mit Vox Luminis und Julian Prégardien und selbstverständlich auf das Tetzlaff Quartet.
Der 24. bis 27. Mai 2018 ist also schon fest verplant, aber es gibt ja noch so viele andere Tage, die mit Kultur zu füllen sind …
Bleiben wir noch bei der klassischen Musik: Da gibt es überall in Tirol kleine und große Festivals. Ein Ausflug zu den Kammermusiktagen Obertöne in Stift Stams (12.–16.9.2018) mit seinen kleinen, feinen Konzerten im prächtigen Bernardisaal ist lohnend. Als Portrait des erstklassigen Musikevents zeigt der Film „Chamber Music Wonderland“ des Regisseurs Emanuel Altenburger zentrale musikalische Highlights der Konzerte und besondere Backstage-Momente:
Steht mir der Sinn nach einem Auftritt mit Pauken und Trompeten, müssen es die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik (17.7.–27.8.2018) sein. Sie erlauben – mit den prunkvollen Barockopern im Tiroler Landestheater und den festlichen Konzerten auf Schloss Ambras, aber auch mit Gratiskonzerten in Parks und an öffentlichen Plätzen – immer eine kleine Reise zurück in die Zeit, als Tirol eines der europäischen Zentren der Musik war.
Große internationale Künstler ziehen die Innsbrucker Festwochen bis heute an, in diesem Jahr etwa den Regisseur Jürgen Flimm (links im Bild), der Giuseppe Saverio Mercadantes „Didone abbandonata“ inszeniert; zu sehen ab 10.8.2018.
Wie lebendig die heutige klassische Musik in Tirol und international ist und wie sich beides miteinander vernetzt, zeigen die Klangspuren Schwaz
(6.–22.9.2018) die nicht zuletzt mit Hauptkomponisten – diesmal Rebecca Saunders – und manchmal ungewöhnlichen Aufführungsorte punkten.
Das Osterfestival in der Fastenzeit hat übers Jahr mit der Konzertreihe musik+ eine enge musikalische „Verwandte“ in Innsbruck und Hall. Da gilt es dann, Liederabende, Alte und Neue Musik, Kammerkonzerte mit jungen Musikern und das so genannte Orgelspiel zu entdecken – halbstündige Pausen vom Alltag an vorweihnachtlichen und sommerlichen Samstagen.
Pianist und Organist Michael Schöch bestreitet seit Jahren Konzerte bei musik+, unter anderem einen Teil des Orgelspiels in der Pfarrkirche Hall:
Und weil wir gerade bei Jahresprogrammen sind: Am Tiroler Landestheater in Innsbruck sind drei Sparten unter einem Dach zusammengefasst, Musiktheater, Schauspiel und Tanz. In Tirol lieben wir „unser“ Theater und lassen uns gerne auf Klassiker und zeitgenössisches Theater, auf modernen Tanz und große Opern wie Wagners „Rienzi“ ab 19. Mai 2018 ein. Mit Spannung erwarten wir auch die Eröffnung der neuen Kammerspiele im Haus der Musik, das gerade neben dem Landestheater gebaut wird.
„Masterpieces“ ist aktuell in der Tanztheaterschiene am Tiroler Landestheater zu sehen:
Warum ich dieses Festival empfehle, auch wenn es von der Klassik so weit entfernt ist? Heart of Noise hat einfach tolle Veranstalter, die die aktuellen Strömungen der digitalen (Medien-)Kunst und Musikkultur verfolgen und Künstler der Szene nach Innsbruck holen: Jlin, Godflesh, Juan Atkins, Alec Empire, Pan DaÍing, Tim Hecker, Tomoko Sauvage, Lee Gamble, Errorsmith, Valerio Tricoli u. a. widmen sich vom 30. Mai bis 2. Juni 2018 dem Motto „Decocooning Society“.
Wenn ihr euch also bereits für DJ- und VJ-Kunst und Ähnliches interessiert, werdet ihr das Line-up ohnehin zu schätzen wissen. Für alle anderen ist es eine gute Gelegenheit, in dieses Feld richtig einzutauchen.
Und dann sind da noch … die vielen anderen, die sich mit Literatur, Theater und Film beschäftigen. Ich wage zu behaupten, dass ein Festival wie Steudltenn (4.4.–8.7.2018) nur in Tirol entstehen kann, in einer früheren Scheune im Zillertaler Uderns in ländlicher Umgebung, mit einem Veranstalterpaar und seiner Familie, die überall mit anpacken, und einem hochkarätig international besetzten Programm aus Theater, Kabarett, Puppenspiel, Musik und vielem anderen mehr.
Beim „Steudler“ holen Bernadette Abendstein und Hakon Hirzenberger die Theaterwelt ins Zillertal, beim Literaturfestival Sprachsalz (14.–16.9.2018) in Hall in Tirol und dem IFFI – Internationales Filmfestival Innsbruck (29.5.–3.6.2018) sind es Schriftsteller, Filme und Filmregisseure, die viele Fenster zur Welt öffnen.
Bei der Vielfalt, die in Tirol geboten ist, bleibt nur noch eines zu tun: euch euren persönlichen Festivalkalender zusammenzustellen. Viel Spaß beim Stöbern in den Programmen!
Tipp: In unserem aktuellen Kristallwelten Magazin findet ihr übrigens einen spannenden Beitrag zu "15 Jahre Musik im Riesen":
>> Zum Beitrag