Marie Swarovski
Zum heutigen internationalen Frauentag widmen wir die nächste Geschichte in unserer Serie einer Frau: Marie Swarovski, der „ersten“ Frau Swarovski und Mutter von Wattens.
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
Geänderte Öffnungszeiten:
24. Dezember 2024 9:00 - 13:00 Uhr
31. Dezember 2024 9:00 - 16:00 Uhr
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31. Dezember 2024 9:00 - 16:00 Uhr
Auch die Geschichte des Unternehmens Swarovski. In dieser Serie sollen ausgewählte Geschichten aus über 122 Jahren erzählt werden. Und die erste Geschichte beginnt eben ganz am Anfang.
Am 24. Oktober 1862 wurde Daniel Swarovski in Böhmen geboren und übersiedelte später nach Tirol. So viel ist bekannt – weniger bekannt ist, was sich in den Jahren dazwischen ereignete. Der Vater Franz Anton Swarovski stand einem heimischen Betrieb vor, in dem kleine, handgeschliffene Steine aus Glas und Schmuck wie Broschen, Kämme oder Hutnadeln gefertigt wurden. Diese lieferte man an die Exportfirma Feix. Sohn Daniel absolvierte die Volksschule und arbeitete nach einer Gürtlerlehre (heute würde man „Metallbildner“ sagen) im väterlichen Betrieb, wo er sich seinen technischen Sachverstand durch Beobachtung und experimentieren selbst aneignete.
Herr Feix war es, der auf Daniel Swarovski mit der Bitte zuging, eine Maschine zum Schleifen von Glasknöpfen zu optimieren. Daniel, der inzwischen auch zahlreiche Metallpoliermaschinen gebaut hatte, entschloss sich zu einer vollkommenen Neukonstruktion – der Grundstein für die Schleifmaschine, die später die Welt revolutionieren sollte.
Zuvor lernte Daniel Swarovski jedoch die Familie Weis kennen und deren Tochter Marie lieben. Zwischen 1888 und 1891 kamen die drei Söhne Wilhelm, Fritz und Alfred zur Welt und man gründete die erste Firma namens „Eduard Weis und Co.“. Während diese Firma verschiedene Höhen und Tiefen durchlebte, war der Erfindungsreichtum von Daniel Swarovski nicht zu bremsen: Er führte Versuche mit Glasdünnschliff durch, tüftelte an der Herstellung von Metallperlen, experimentierte mit geschliffenen Glasperlen und erfand eine neuartige Knopföse.
Der wirtschaftliche Durchbruch sollte dann auch nicht mehr lange auf sich warten lassen: Die Nachfrage nach geschliffenen Glaskristallsteinen war steil gestiegen, und der Markt verlangte nach einer Methode, mit der ein Betrieb Kristall dauerhaft, in großen Mengen und preislich attraktiv anbieten konnte – all das war in der traditionellen Handschleiferei nicht möglich. Nun schlug die Stunde von Daniel Swarovski. 1891 meldete er in Prag zusammen mit seinem Schwager und Geschäftspartner Franz Weis ein Patent für eine „Maschine zum Schleifen von Kristall in Perfektion“ an.
Es fehlte nur mehr das notwendige Startkapital, das schließlich von Armand Kosmann, einem Kunden aus Paris, eingebracht wurde. Schon seinerzeit war Paris der Mittelpunkt der Modewelt, und Kosmann besaß neben den so wichtigen finanziellen Mitteln auch ein weit verzweigtes Kontaktnetzwerk und eine exzellente Reputation. Nach der Besichtigung einiger Standorte im heutigen Österreich entschied man sich letztendlich für Tirol, genauer gesagt für Wattens.
„Wattens liegt in einer heiteren, fruchtbaren Lage und ist von blühenden Obstbäumen umgeben. Die durchaus guten, gemauerten Häuser links und rechts des Wattenbaches bilden eine geschlossene Masse. Neben der Kirche und Schule gibt es im Dorf einen Wundarzt, die älteste Papiermühle des Landes, die Lohschmiede, eine aufgelassene Lodenfabrik und neben der Landwirtschaft mehrere kleine Gewerbe.“
Mit diesen Worten versuchte ein alter Werbeprospekt, Reisende nach Wattens zu locken. Der kleine Ort zog damals kaum Menschen an. Auch die Bewohner hatten immer wieder mit der Natur zu kämpfen. Der Wattenbach überschwemmte des Öfteren den Ort und die Gewerbetreibenden sowie die Bauern verloren ihre Lebensgrundlage. Um 1900 zählte Wattens nur 832 Bewohner, die als Großfamilien in 113 Häusern wohnten.
Für Swarovski gab es drei Gründe, sich für Wattens zu entscheiden: Zum einen gab es bereits eine stillgelegte Rhombergsche Lodenfabrik, die angemietet werden konnte, direkt am Wattenbach lag und eine Turbine mit 20 PS hatte. Wasserkraft war sehr wichtig, da es noch keinen elektrischen Strom in Wattens gab. So war es möglich, auch nachts zu arbeiten. Der zweite Grund war die Zugstrecke. Wattens bzw. Fritzens hatte einen eigenen Bahnhof und lag direkt an der Strecke Wien-Paris. Der dritte Grund war die Entfernung zu Böhmen, dem Zentrum für Kristall- und Glasschleiferei. Weit weg von der Konkurrenz konnte man also ungestört arbeiten und neue Maschinen entwickeln.
Es war der 2. Oktober 1895 als die Familien Swarovski und Weis zusammen mit ersten Mitarbeitern – den Familien Oberherr und Herrn Scheufler – nachmittags bei strahlendem Sonnenschein am Bahnhof Fritzens ankamen. Mit dem Eintreffen der Maschinen eine Woche später konnte die Produktion von „Geschliffenen Kristallen aus Tirol“ beginnen.
Die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte von Swarovski hat das Swarovski Corporate Archive in einem beeindruckenden Video zusammengefasst. Viel Spaß bei einem Streifzug durch 122 Jahre Firmengeschichte:
122 Jahre Firmengeschichte – da gibt es einiges zu berichten. Stephanie, Leiterin des Swarovski Corporate Archive, erzählt auf unserem Blog ausgewählte Geschichten von der Firmengründung 1895 bis heute.
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Übrigens: Einen Einblick in die Firmengeschichte, mit beeindruckenden Objekten wie Daniel Swarovskis Spazierstock oder weltberühmten Bühnenoutfits mit Swarovski Kristallen, findet ihr auch im Timeless Bereich der Swarovski Kristallwelten.