Windkraft - Kapelle für neue Musik
© Tania Marcadella

Donnerstag, 21. mai 2020

Windkraft - kapelle für neue musik

mit Dirigent Kasper de Roo, Pianist Michael Schöch und Sprecherin Nina Hoss

ZU DEN KÜNSTLERN

„Wie können wir dasjenige zum Klingen bringen, was Komponisten jetzt für wichtig halten und was sie zum Ausdruck bringen wollen?“ Es ist diese Frage, die Kasper de Roo, Gründer und Chefdirigent von Windkraft – Kapelle für Neue Musik, der Arbeit mit dem seit 1999 bestehenden Tiroler Projektensemble zugrunde legt. Rund 70 Holz- und Blechbläser, Schlagwerker und andere Musiker bilden den Pool von Interpreten, aus denen der ehemalige Musikdirektor des Tiroler Symphonie­orchesters Innsbruck wechselnde Ensembles zusammenstellt. Solosänger und Instrumentalsolisten wie der Pianist und Organist Michael Schöch treten regelmäßig hinzu. Für die Rezitation des Rilke-Textes in Eduard Demetz’ Stück konnte die deutsche Schauspielerin Nina Hoss gewonnen werden.

Die hohe Qualität der Aufführungen verschaffte dem Ensemble internationale Anerkennung, seine Spezialisierung auf zeitgenössische Musik verleiht ihm ein unverwechselbares Profil. So liegt es auf der Hand, dass Musikschaffende wie Sofia Gubaidulina, Johannes Maria Staud oder Eduard Demetz für Windkraft komponieren und die Erarbeitung dieser Uraufführungen begleiten.

DAS PROGRAMM

Kammermusik Nr. 1, op. 24/1 - Paul Hindemith

Kammer-Symphonie – Soirée Tyrolienne PWV 16 - Werner Pirchner

Birthday-Serenade für Klavier solo PWV 34 - Werner Pirchner 

Pause

Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke - Eduard Demetz 

Text: Rainer Maria Rilke

Nina Hoss führt durch das Programm. © Franziska Sinn
Nina Hoss führt durch das Programm. © Franziska Sinn

 ZUM PROGRAMM

Fast ein ganzes Jahrhundert an Musik, die eigene Wege sucht und gängige Kompositionsmuster ihrer Entstehungszeit unterläuft, umspannt das Ensemble Windkraft – Kapelle für Neue Musik bei „Musik im Riesen“ 2020. Mit Paul Hindemith, Werner Pirchner und Eduard Demetz wählte Dirigent Kasper De Roo drei Komponisten aus, die Musik in ihrer Vielgestaltigkeit begreifen und so eine unverwechselbare Musiksprache entwickeln. 

Werner Pirchners von E- und U-Musik geprägte Klangwelt vereint Einflüsse aus Klassik, Jazz, aber auch Volksmusik. Nachzuhören ist dies unter anderem in der „Kammer-Symphonie – Soirée Tyrolienne“, die er als Ballettmusik zu einem Theaterstück Otto Gründmandls komponierte und den Klavierstücken aus den „Noten für die Pfoten“, zu denen auch die „Birthday-Serenade“ gehört. Mit der Kammermusik Nr. 1 aus dem Jahr 1922 brach Paul Hindemith mit Konventionen klassischen Komponierens, indem er Streicher, Bläser und Klavier mit Akkordeon, Sirene und anderen Instrumenten kombinierte sowie Parodie und aktuelle Unterhaltungsmusik in sein Werk einband. Eduard Demetz stellt Rainer Maria Rilkes „Weise von Liebe und Tod“ eine Musik voller Farbenreichtum und Expressivität zur Seite.