Die Swarovski Wasserschule
Das Thema Wasser spielt nicht nur in den Swarovski Kristallwelten, sondern auch für unser Unternehmen allgemein eine große Rolle. Vor diesem Hintergrund ist vor 17 Jahren die Swarovski Wasserschule entstanden...
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
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안영하세요! (Anyeong Haseyo!), liebe Leser! Ich melde mich aus Seoul in Südkorea, wo mich nun bereits zum elften Mal meine Dienstreise hinführte. Ich besuche dort einmal pro Jahr die größten Reiseveranstalter, die die Kristallwelten Standorte in Wattens, Innsbruck und Wien auf ihren Touren durch Europa im Programm haben.
Der koreanische Reisemarkt hat sich in den letzten Jahren sehr stark nach Osteuropa verlagert. Viele Koreaner kennen Westeuropa schon ganz gut und schauen sich dann lieber neue Destinationen an, wie eben Wien, Prag, Budapest und auch die Balkanregion. Gerade deshalb ist es für uns als Swarovski Kristallwelten wichtig, Reiseveranstalter vor Ort zu besuchen und auch zweimal jährlich an Messen teilzunehmen und dort mit einem Stand vertreten zu sein.
Meine Dienstreisen nach Korea fanden in den vergangenen Jahren meist im November statt; ein Monat, der auch in Korea nicht gerade die bevorzugte Reisezeit ist. Heuer war ich etwas früher dran als sonst, hatte Wetterglück und konnte auch ein paar meiner Lieblingsplätze besuchen. Wenn man so oft beruflich in der gleichen Stadt unterwegs ist, wird der Radius, in dem man sich bewegt, sehr schnell sehr klein. Man besucht immer wieder die gleichen Orte, trifft seine Kunden und macht sich dann aber möglichst schnell wieder auf den Rückweg nach Hause.
Trotzdem habe ich diesmal versucht, auch ein paar meiner Lieblingsplätze zu besuchen, wie zum Beispiel den Markt in Myeongdong, der zentral in der Innenstadt liegt. Es kommen sehr viele junge Leute dort hin und ich liebe das Essen, das es direkt auf der Straße zu kaufen gibt. Am koreanischen Essen finde ich Bulgogi sehr schmackhaft – eine Rindfleischvariante, die über offenem Feuer zubereitet wird. Ich mag auch die typischen Dim Sum Knödel und koreanische Seafood Pizza, die man am besten mit der Schere durchschneidet.
Was mir immer wieder auffällt, ist das Modebewusstsein der jungen Leute. Die jungen KoreanerInnen bestimmen die ostasiatischen Trends im Fashionbereich und bei den Mädchen gehören Kosmetikartikel zu den beliebtesten Shoppingdingen. In Myeongdong befindet sich ein Laden für Kosmetik nach dem anderen, oft mehrere nebeneinander und alle Läden buhlen um die jungen Kunden.
Schönheit und Stil sind den Koreanerinnen sehr wichtig, viele haben das gleiche Schönheitsideal: Ein schmales, V-förmiges Gesicht ist gefragt, dazu große Augen, eine hohe Nase und möglichst weiße Haut – ein Typus, dem die meisten Koreanerinnen von Natur aus nicht entsprechen. Viele lassen sich ihr Gesicht gleich mit 18 modellieren. Es gilt dadurch die Heirats- und Berufschancen zu erhöhen.
Häufig lassen Koreanerinnen ihren ursprünglichen Vornamen - oft haben diese eine tiefere Bedeutung - ändern, weil er vermeintlich Unglück bringt. Millionen von KoreanerInnen haben das in der Hoffnung auf mehr Lebensglück gemacht. Taehyung bedeutet zum Beispiel "Wünsche werden wahr"! Die Nachnamen der Koreaner sind nicht so vielfältig, es gibt nur ca. 250 verschiedene und 45 % der Bevölkerung heißen Kim, Lee oder Park. Witzig finde ich, dass die Gesprächspartner immer wissen, von welchem Herrn Kim man gerade spricht.
Dieses Jahr habe ich versucht, unter meinen Geschäftspartnern ein bisschen die Stimmung abzurufen, was die olympischen Winterspiele in Pyeongchang im kommenden Februar betrifft. Eine große Euphorie konnte ich nicht feststellen, eigentlich auch keine kleine. Man hofft, dass die Begeisterung noch steigt, je näher die Spiele kommen, vor allem, wenn jetzt das olympische Feuer durch das Land getragen wird. Korea ist übrigens im Wintersport in einigen Sportarten Weltspitze, zB. im Eisschnelllauf und im verwandten Shorttrack. Meine koreanische Lieblingssportlerin ist Kim Yu-Na, die Olympiasiegerin im Eiskunstlauf von Vancouver 2010 – eine Frau, die sich wie ein Engel über das Eis bewegt.
Bei Geschäftsreisen sollte man grundsätzlich die politische Situation im Gastgeberland nicht ansprechen oder gar kommentieren. Die Südkoreaner leben schon lange Zeit mit Ihren schwer einzuschätzenden Diktatoren in der Nachbarschaft; bis zur nordkoreanischen Grenze sind es von Seoul aus nur rund 100 Kilometer. Natürlich hoffen die Leute auf der Straße, dass es irgendwann einmal zu einer Wiedervereinigung kommt oder sich die politische Situation zumindest beruhigt. Die Menschen haben sich daran gewöhnt, in dieser angespannten Lage zu leben, die Angst ist aber unter der Oberfläche im Moment wieder greifbarer. Letztes Jahr habe ich die nahe liegende Grenze zu Nordkorea besucht. Es gibt dort eine sogenannte DMZ (Demilitarized zone), die zwischen den Ländern liegt und ein paar alte Relikte wie einen durchschossenen Grenzzug und ein kleines Museum beherbergt.
Auch habe ich die Tunnel besucht, die die Nordkoreaner im Koreakrieg gegraben haben. Es sollen gar nicht alle Tunnel gefunden worden sein. Es war irgendwie spooky in ein Land per Fernglas zu schauen, in das man nicht einreisen darf, von dem man nur wenig weiß und wo die Menschen im 21. Jahrhundert auf so vieles verzichten müssen, was im südlichen Teil des Landes schon lange selbstverständlich ist.
In allen unseren drei Standorten in Wattens, Innsbruck und Wien dürfen wir Koreanische Gäste begrüßen, wobei uns - aufgrund des Trends hin zu Osteuropareisen - die meisten davon im Kristallwelten Store in Wien besuchen. Koreaner reisen immer noch sehr oft in der Gruppe und schauen sich mehrere Städte in Europa an. Der Individualtourismus ist aber absolut im Steigen: Die Gäste nehmen sich auch häufig ein Leihauto und erkunden Europa auf diese Art. Jüngere Koreaner benützen natürlich auch öffentliche Verkehrsmittel. In den Stores sind modische Accessoires wie Sonnenbrillen und Uhren besonders beliebte Kaufobjekte.
TIPP:
Vor Kurzem hat Markus' Kollege Michael uns Einblick in seine Tätigkeit am arabischen Markt gegeben. Mehr dazu lest ihr >> HIER.