Global wellness summit - Behind the scenes
Im Oktober gastierte der Global Wellness Summit 2016 in den Swarovski Kristallwelten. Das Besondere daran: die Gäste dinierten in einem der weltweit größten Stores von Swarovski.
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
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Die Bilder von Yves Klein haben Bestsellerautor Bernhard Aichner schon immer beeindruckt. Im Interview erzählt er, wie er sich in der Blauen Halle der Swarovski Kristallwelten vom besonderen Klein-Blau umspülen ließ – und die Idee für einen Roman entstand.
Seit 1995 empfängt die Blaue Halle die Besucher der Swarovski Kristallwelten. Gestaltet ist sie im International Klein Blue, welches zurückgeht auf die Arbeiten von Yves Klein. Eben diese Farbe hat, wie der Titel ahnen lässt, für deinen Roman „Nur Blau“ eine bedeutende Rolle gespielt. Kannst du diese kurz erklären?
Als Freund der Kristallwelten von Beginn an war ich immer fasziniert von der Eingangshalle, von diesem Yves-Klein-Blau. Ich bin oft lange dort gestanden und habe mich gefragt, wo diese Farbe herkommt und warum sie so beruhigend auf mich wirkt. Diese Momente in der Blauen Halle waren meistens etwas ganz Besonderes für mich. Ich habe dann begonnen zu recherchieren, habe mich eingelesen in das Leben und Wirken von Yves Klein, diesem wunderbaren französischen Maler, der Ende der 60er Jahre dieses Blau hat patentieren lassen, die tiefste und reinste aller Farben, wie er sagt. Ich bin immer tiefer eingetaucht in die Welt dieses Künstlers und bin dann 2004 nach Frankfurt gereist, um dort eine große Yves-Klein-Retrospektive in der Kunsthalle Schirn anzusehen. Fasziniert und überwältigt von der Farbe habe ich schließlich beschlossen, den Roman „Nur Blau“ zu schreiben. Begonnen hat aber wie gesagt alles in der Eingangshalle der Swarovski Kristallwelten.
Dein Protagonist Jo ist gewissermaßen besessen von dem genannten Blau – und getrieben davon, es ganz zu besitzen und seinen Einfluss geltend zu machen. Kann dich bildende Kunst (fast) ebenso in ihren Bann ziehen?
Das Schöne an der bildenden Kunst ist, dass genau so etwas passieren kann, dass von heute auf morgen eine Faszination erwacht, dass man eintauchen kann in die Werke der bewunderten Künstler. Im Falle von Yves Klein war es tatsächlich so, dass seine Bilder dafür verantwortlich sind, dass ich dieses Buch geschrieben habe. Die Tiefe dieser Farbe, das Faszinierende dieses Blaus haben mich angetrieben, mich durch meinen Roman gepeitscht. Das Wunderschöne daran ist, dass bildende Kunst und Literatur sich die Hand geben.
„Nur Blau“ ist ja eines deiner frühen Werke. Würdest du sagen, die Arbeit daran war innerhalb deiner schriftstellerischen Entwicklung besonders bedeutsam?
Mein Schreiben ist generell ein Sichentwickeln. Ich habe in den letzten 15 Jahren an meinem Ton, an meinem Rhythmus und meiner Sprache gearbeitet, daran, wie ich Geschichten erzähle. „Nur Blau“ war bestimmt ein wichtiger Meilenstein. Es ging bereits damals um spannendes Erzählen, um das Fesseln der Leser, um eine Figurenentwicklung, die anders, besonders ist, um die Faszination, die ich verspüre und auf meine Leser übertragen möchte. „Nur Blau“ ist ein Spannungsroman, noch kein ausgewiesener Kriminalroman, doch der „Thrill“ ist bereits damals in mir erwacht.
In letzter Zeit sind ja hauptsächlich Krimis von dir erschienen. Was macht den Unterschied aus – schreibt sich ein Kriminalroman anders? Inwiefern ist dir Spannungsaufbau auch in rein literarischen Werken wichtig?
Ich finde, Spannung ist generell wichtig in Büchern. Wenn es gelingt, spannende Geschichten literarisch wertvoll zu erzählen, dann habe ich mein höchstes Ziel erreicht. Diese fälschlicherweise gezogene Trennlinie zwischen Unterhaltungs- und ernster Literatur habe ich persönlich immer als unnötig und falsch empfunden, es gibt da wie dort wunderbare wie fürchterliche Bücher. Es geht hier und da am Ende nur darum, etwas Schönes, Unvergängliches zu schaffen, das Leser zu verzaubern vermag. Und wie gesagt, Spannung ist immer wichtig, sogar in der Lyrik. Spannung ist gewissermaßen die Wirbelsäule eines Werks, ohne sie fällt alles in sich zusammen.
Welche Rolle spielt die Schönheit für dich, vor allem im künstlerischen Sinne? Feilst du an deinen Bildern – du bist selbst ebenfalls Künstler – ebenso wie an deinen Texten?
Da sind wir wieder bei der Sprache – mit Worten Bilder zu zeichnen, zu malen, Welten zu erschaffen, Emotionen zu vermitteln, es gibt nichts Wunderbareres. In der bildenden Kunst sind wohl ebenso wie in der Literatur dieses Feilen, dieses Überarbeiten, dieses Schleifen, dieses Überprüfen, dieses Neubeginnen, dieses Überschreiben, Übermalen, Überzeichnen sehr, sehr wichtig, um den Text oder das Bild schöner zu machen.
Deine Texte werden oft als bildhaft beschrieben – denkst du, das hat mit deiner Nähe zur Kunst und zur Fotografie zu tun?
Das Bildhafte an meinem Schreiben kommt wahrscheinlich auch aus der Fotografie – ich habe die letzten 15 Jahre auch als Fotograf gearbeitet. Das Begreifen der Welt in Bildern liegt mir sehr nahe. Meine Literatur besteht vielleicht aus vielen Einzelbildern, aneinandergereihten Sequenzen, Szenen. Meine Bücher funktionieren teils wie Filme, sind Emotionen, die ich in Bildern begreife und vermittle. Es geht immer um das Spüren, darum, was ein Bild in einem auslöst. Wenn es gelingt, einen Leser mit wenigen Sätzen zum Weinen zu verführen, dann ist das das Schönste, was ich erreichen kann – wenn ich ihn zum Lachen bringen kann, zum Staunen, wenn der Leser am Ende vor all diesen Bildern steht und beglückt das Buch zuschlägt, dann ist das super.
Du bist einer der beiden Initiatoren des „Krimifest Tirol“, das 2017 zum ersten Mal stattfinden wird. Was dürfen wir uns da erwarten?
Vom 14. bis zum 21. Oktober wird es rundgehen in Tirol! Die ganze Vielfalt des Kriminalromans versammelt in einem Festival: Das ist das Krimifest. Acht Tage lang werden in ganz Tirol Veranstaltungen stattfinden und ganz Tirol steht im Zeichen des Krimis. Publikumslieblinge wie Rita Falk, Simon Beckett und Thomas Raab werden das Publikum verzaubern. Schön finde ich, dass unter dem Motto „Krimifest im Riesen“ auch die Swarovski Kristallwelten ein starker Partner sind, dafür sind wir dankbar. In den Kristallwelten wird es zwei Schreibworkshops geben, eine Kristall-Krimi-Tour und ein Krimifest Dinner – darauf freue ich mich schon besonders.
>> Alle Infos zum Krimifest in den Swarovski Kristallwelten findet ihr hier.
>> Weitere Informationen zum Autor Bernhard Aichner gibts hier.
Wer jetzt neugierig auf Bernhard Aichners Roman "Nur Blau" geworden ist, hat jetzt die Chance, eines von 10 Exemplaren zu gewinnen! Viel Glück!
>> ZUM GEWINNSPIEL
Das Gewinnspiel läuft bis zum 14. Oktober 2017.