5 Fragen an...
Christian Tetzlaff
In unserer Serie "5 Fragen an..." möchten wir euch heute Christian Tetzlaff vorstellen, einen der gefragtesten Geiger und spannendsten Musiker der Klassikwelt.
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
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Der Schweizer Hochseilartist, Stuntman und Extremsportler Freddy Nock entstammt der Zirkusfamilie Nock und führt die seit Generationen bestehende Tradition des Hochseillaufs fort. Bereits im Alter von vier Jahren machte er die ersten Versuche auf einem Seil. Mit elf Jahren begann er dann mit dem Hochseillauf. Nun ist kein Wolkenkratzer, kein Berg, kein See und seit diesem Sommer auch nicht mehr unser Spielturm vor ihm sicher. Vielfache Weltrekorde markieren seinen Weg.
Beim Sommer im Riesen schreitet Freddy Nock hoch über der Kristallwolke ungesichert über ein knapp 300 Meter langes Seil in 25 Metern Höhe. Als „kristalliner Seiltänzer“ trägt er ein spezialangefertigtes, mit Swarovski Kristallen besetztes Kostüm.
Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt, um Einblick in seinen spannenden Arbeitsalltag zu erhalten und dabei viele Hintergrundinformationen über den Hochseilartisten herausgefunden.
Was ist das Beste am Leben als Zirkuskind?
Da gibt es viele Sachen. Beispielsweise der Applaus, wenn man in der Manege steht. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Die Kindheit generell im Zirkus zu erleben ist etwas ganz Besonderes.
Hast du dich bewusst wieder für ein Leben im Zirkus entschieden und wenn ja warum?
Ja, habe ich. Der Zirkus ist und war immer in meinem Leben. Der Applaus, die Leute und die Familie – das alles schweißt uns zusammen und dadurch ist der Zusammenhalt sehr groß. Selbst wenn jemand einmal den Zirkus verlässt, trifft man sich immer wieder und man sieht, der Zirkus ist einfach unser Leben.
Hast du eine normale Schule besucht?
Ich besuchte früher eine normale Schule, musste jedoch von Ort zu Ort die Schule wechseln und dann kann man das nicht mehr als normale Schule bezeichnen. Als Zirkuskind wird man in den ersten zwei, drei Schultagen immer über den Zirkus befragt.
Später gab es im Zirkus eine eigene Lehrerin, die hat mir bis zu meinem 16. Lebensjahr Unterricht gegeben. Heutzutage ist das anders, denn es gibt mittlerweile richtige Schulen im Zirkus, die die Kinder besuchen. In meinen Augen ist das äußerst wichtig, denn Bildung ist wirklich etwas, das man unbedingt braucht. Es ist jedoch nicht so, dass ich keine Bildung habe, ich bin nur anders ausgebildet worden.
Folgst du einem bestimmten Ritual oder einer gewissen Routine bevor du über das Seil gehst?
Nein eigentlich nicht, aber ich bereite mich natürlich vor. Früher hatte ich schon Rituale. Im Zirkus ist das ganz normal, dass Künstler Rituale verfolgen oder abergläubisch sind. Zum Beispiel machen viele Hochseilartisten ein Kreuz bevor sie über das Seil gehen. Aber ich habe das ein wenig weggestoßen, weil ich nicht an solche Sachen glauben möchte. Ich muss an mich glauben. Was ich habe sind Engel um mich herum und die sind auch immer für mich da. Wenn man sich zu sehr auf Aberglauben bzw. Rituale, wie Freitag den 13., fixiert dann passiert irgendwann wirklich etwas. Solche Dinge habe ich schon selbst miterlebt und ich wollte nicht, dass mich dies weiterhin im Leben begleitet.
Hast du einen speziellen Glücksbringer, der dich immer begleitet?
Meine Kinder.
Seit sechs Wochen bist du nun bei uns zu Gast – hast du in den Swarovski Kristallwelten einen Lieblingsplatz?
Das ist eine schwere Frage, weil es so viele schöne Plätze hier gibt. Ich bin gerne mit den Kindern am Spielplatz, aber ich genieße auch immer den Moment oben am Spielturm. Das Café des Artistes ist natürlich ein besonderer Ort, aber ich liege auch gerne einfach in der Wiese. Ich habe also mehrere Lieblingsplätze. Mein Lieblingsplatz ist alles hier, die Vielfalt macht's aus.
Hast du bereits Pläne für die Zukunft bzw. wenn du nicht mehr in den Swarovski Kristallwelten auftrittst?
Ja, es sind bereits viele Anfragen hereingekommen, aber ich bin erst beim Planen. Definitiv werde ich aber wieder bei den Weltmeisterschaften in China teilnehmen, die alle zwei Jahre stattfinden. Da bin ich dabei, weil ich messen möchte, ob ich noch immer der schnellste Seilläufer bin. Ich bin ganz stolz darauf, dass ich das mit 54 Jahren noch behaupten kann. Viele Wettbewerbsteilnehmer haben in der Zwischenzeit hart trainiert und ich bin gespannt, ob ich sie weiterhin noch schlagen kann. Da lass ich mich einmal überraschen was herauskommt!
Noch bis 31. August 2019 könnt ihr den Hochseilartisten Freddy Nock fünf Mal am Tag auf dem Seil in 25 Meter Höhe bestaunen. Natürlich ist er auch sonst im Garten des Riesen unterwegs und gibt euch Tipps, wie man am Besten über das Seil balanciert.