Einst Gasthaus, heute Kristallhaus
Der Swarovski Kristallwelten Store Innsbruck ist in einem denkmalgeschützten Gemäuer mit langer Vergangenheit beheimatet. Ich habe mich auf eine Zeitreise begeben und viel Interessantes in Erfahrung gebracht.
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
Im Jahr 2019 dreht sich alles um Kaiser Maximilian I., römisch-deutscher König und Kaiser, letzter Ritter und einer der bedeutendsten europäischen Herrscher seiner Zeit. Dem Habsburger wird anlässlich seines 500. Todestages ein ganzes Jahr voller Feierlichkeiten, Ehrungen und Ausstellungen gewidmet. Bei den Swarovski Kristallwelten dreht sich alles um seine Wegbegleiterin und zweite Ehefrau Bianca Maria Sforza, deutsche Königin, Erzherzogin von Österreich und Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches.
Über Bianca Maria Sforza lassen sich viele Geschichten erzählen, so viele, dass ein Blogbeitrag dafür nicht ausreichen würde. Daher habe ich für euch mal die wichtigsten und interessantesten Fakten zusammengetragen. Doch vorab: Was haben die Swarovski Kristallwelten mit Bianca Maria Sforza zu tun?
Anlässlich des heurigen Jubiläumsjahres initiierten die Swarovski Kristallwelten die Herstellung einer originalgetreuen Replika des Brautschmuckes von Bianca Maria Sforza. Ein unglaubliches Meisterwerk, das erst durch die Handwerkskunst der Goldschmiede von Swarovski möglich wurde. Aber seht selbst:
Bianca Maria Sforza war nicht nur Tochter einer unermesslich reichen oberitalienischen Fürstenfamilie, sondern auch die zweite Frau von Kaiser Maximilian I. Seiner ersten Frau Maria von Burgund, die bei einem tragischen Reitunfall ums Leben kam, trauerte der Kaiser bis zu seinem Tode nach. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau musste Maximilian, allzeit in Geldnöten, wieder auf Brautschau gehen. Er fand Bianca Maria Sforza. Und nach der Ausschreibung von über 400.000 Dukaten als Mitgift, musste er einfach zuschlagen.
Die beiden heirateten am 30. November 1493 in Mailand mittels einer Stellvertreterhochzeit. Maximilian war damals in der Steiermark mit einem Türkeneinfall beschäftigt. Erst drei Monate später wurde die Ehe dann in Hall vollzogen. Schon kurz nach der Hochzeit beklagte sich Maximilian, dass sich Bianca zwar in Sachen Schönheit mit Maria von Burgund messen könnte, aber leider nur mittelmäßigen Verstand besitze. Bianca konnte ihrem Gemahlen trotz mehrmaliger Schwangerschaften keinen Erben schenken. Es kam sogar so weit, dass Maximilian seine Frau samt Hofstaat als Pfand hinterließ, wenn er Schulden nicht bezahlen konnte. Fakt dürfte aber auch sein, dass sich Bianca in vielen Fällen selbst verschuldete und dann zurückblieb.
Als die Kaiserin dann am 31. Dezember 1510 in Innsbruck starb, weilte Maximilian in der Schweiz. Er nahm nicht am Begräbnis teil und widmete ihr nicht einmal einen Grabstein. Bis heute erhalten ist aber ein ganz besonderes Kunstwerk: Eine Darstellung von Bianca Maria Sforza als Braut.
Das Portrait Bianca Maria Sforzas aus der National Gallery of Art in Washington diente als Vorlage für die Herstellung unserer Replika des abgebildeten Brautschmuckes. Das Schicksal des Ensembles, das aus einem Gürtel, einer Kette und einem Haarnetz bestand, ist ungeklärt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass es verkauft, eingeschmolzen oder in anderen Schmuck umgewandelt wurde. Was bleibt, ist das Gemälde. Die Goldschmiede von Swarovski hauchen also dem Brautschmuck neues Leben ein, wie ihr auch im Making Of Video weiter oben sehen konntet.
Zu sehen ist die Replika übrigens in der Sonderausstellung „Maximilian I. – Aufbruch in die Neuzeit“ in der Hofburg Innsbruck, die am 25. Mai 2019 eröffnet. Nach Ende der Ausstellung im Oktober 2019 bleibt die Nachbildung als Dauerleihgabe in der Hofburg und wird vor Ort einer Dauerausstellung übergeführt, die mit jährlich wechselnden Themenschwerpunkten und Sonderausstellungen auch über das Maximilianjahr hinaus eine bleibende „Gedechtnus“ aufrechterhält.
Auch der Swarovski Kristallwelten Store Innsbruck steht ganz im Zeichen des letzten Ritters und seiner Gemahlin:
Diese kristallisierten, sich drehenden Büsten wurden vom Wiener Künstler Tibor Bogdan geschaffen und zeigen Maximilian I. und Bianca Maria Sforza.