Wie man Kammermusik funkeln lässt ...
Bei »Musik im Riesen« geht es immer um Kammermusik und Virtuosität, um die Überwindung von Stilgrenzen, um intensives künstlerisches Erleben.
Täglich 9:00 - 19:00 Uhr,
Letzter Einlass 18:00 Uhr
Geänderte Öffnungszeiten:
24. Dezember 2024 9:00 - 13:00 Uhr
31. Dezember 2024 9:00 - 16:00 Uhr
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31. Dezember 2024 9:00 - 16:00 Uhr
„Musik im Riesen“ 2019 stellt einen ganz besonderen Programmpunkt in Aussicht und zwar den Auftritt zweier weiblicher Weltstars: Pianistin Yuja Wang und Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla kommen mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra nach Innsbruck.
Die Autorin und Kulturjournalistin Teresa Pieschacón Raphael weiß sehr gut um den Werdegang der beiden jungen Ausnahmetalente und hat sie auch schon des Öfteren für Interviews getroffen. Sie lässt uns an ihren Eindrücken über das künstlerische Schaffen von Yuja Wang und Mirga Gražinytė-Tyla und deren ganz „persönliche Note“ teilhaben:
Um die Pianistin Yuja Wang zu beschreiben braucht es nur ein Wort: aufregend. Aufregend ist nicht nur ihre Erscheinung, ihr gewagter Look, mit dem sie den brav biederen Klassikbetrieb gesprengt hat. Aufregend ist auch ihr Spiel, ihre Virtuosität, ihre fabulöse Technik.
Mit „fliegenden Fingern" und kristallklarem Ton fegt sie über halsbrecherische Virtuosen-Stücke hinweg. Sie entfacht dabei klanggewaltige Orgien, weiß aber auch ihrem Instrument zart beseelte und versonnene Töne zu entlocken mit unzähligen Schattierungen – besonders, wenn sie als Liedbegleiterin auftritt.
Ihre Begabung hat die gebürtige Chinesin über Nacht auf die Bühnen der Welt katapultiert, und in den sozialen Medien – mit mehr als einer viertel Million Followern – zur wichtigen „Influencerin“ unter den Klassikstars etabliert. >> HIER gehts zu ihrem Instagram Account. Das Wort „Wunderkind“ findet sie lächerlich. Es sei ein wenig wie im Spitzensport, sagt sie: „Man kommt an die Spitze, indem man viel trainiert“.
Ebenso nüchtern wie bescheiden sieht sie auch ihren Aufstieg. Sie sei eben ein „let-it-go“-Typ mit dem Talent „für andere einzuspringen und etwas schnell umzusetzen“. Den Mut, den es dafür braucht, erwähnt sie nicht.
„Mut. Ausdauer. Geduld“ und „die richtige Selbsteinschätzung“ hält auch Mirga Gražinytė-Tyla für die wichtigsten Eigenschaften einer Dirigentin, sowie „Selbstkontrolle und Selbstvertrauen. Vertrauen insgesamt!“ Schließlich ist eine Frau am Pult immer noch eine Seltenheit. Zu tief ist der Helden-Mythos des Maestros verankert und werden Führungswille, Autorität, Charisma immer noch mit Männlichkeit assoziiert.
Doch die „Königin der Gelassenheit“ wie die Süddeutsche Zeitung Mirga Gražinytė-Tyla nennt, hat sich darüber hinweggesetzt. Seit 2016 ist die Litauerin die Chefin des City of Birmingham Symphony Orchestra, das einst Sir Simon Rattle prägte und führte. Sie steht nun an dem Ort, von dem sie bereits mit 13 Jahren träumte.
Im Mai 2019 unternimmt Mirga Gražinytė-Tyla mit Yuja Wang und dem City of Birmingham Symphony Orchestra eine Tournee durch Europa. Nach Stationen in Luxemburg, Paris und Amsterdam, wird man die beiden „Powerfrauen“ auch in Innsbruck mit Robert Schumanns Klavierkonzert a-Moll op. 54 erleben. Nein, eigentlich sind es drei. Denn ohne Clara Schumann, eine der größten Klaviervirtuosinnen des 19. Jahrhunderts, wäre es wohl nicht zur Uraufführung am 4. Dezember 1845 in Dresden gekommen.
„Das Clavier“ sei „auf das feinste mit dem Orchester verwebt – man kann sich das Eine nicht denken ohne das andere", meinte sie einmal treffend. Mit op. 54 hatte Robert Schumann tatsächlich den vollendeten Typus des romantischen Konzertes geschaffen – auch im Vertrauen auf die virtuosen Fähigkeiten seiner Frau, die das technisch diffizile Werk ein zweites Mal am Neujahrstag 1846 im Leipziger Gewandhaus unter Felix Mendelsohn Bartholdy aufführte.
Wie Yuja Wang dürfte die Virtuosin Clara Schumann das Klavier als ihre „Passion“ und „Verlängerung ihrer Persönlichkeit“ empfunden haben. Die Ausdrucksmöglichkeiten für weibliche Musikerinnen waren zur damaligen Zeit im bürgerlichen Ordnungsideal und den gesellschaftlichen Konventionen freilich ganz andere als heute. Und dennoch:
Am 22. Mai 2019 werden der Riese und weitere spannende Veranstaltungsorte wieder mit Musik erfüllt! Erfahre >> HIER mehr zum diesjährigen Programm von „Musik im Riesen“ in Wattens und Innsbruck. Restkarten kannst du dir noch bei allen oeticket Vorverkaufsstellen und auf www.oeticket.com sichern.