Das Zentrum Wiens besteht ebenso aus einzigartigen „Kristallen“ wie die Welt von Swarovski. Viele davon befinden sich in Fußdistanz vom Swarovski Kristallwelten Store Wien. Sie zu besichtigen kostet wenig bis gar nichts. Kommt mit auf Entdeckungsreise durch das historische Zentrum Wiens und vielleicht findet Ihr dabei euer persönliches „Juwel“.
GESCHÄFTSSTRASSE MIT TRADITION
Der Swarovski Kristallwelten Store in der Wiener Innenstadt befindet sich auf der Kärntner Straße, einer der längsten Straßenzüge Wiens. Erstmals 1257 urkundlich als „strata Karinthianorum“ erwähnt, wurde sie später zu der bedeutendsten Wiener Geschäftsstraße mit international bekannten Kaufhäusern wie dem Modehaus Zwieback oder dem Salon des Modeschöpfers Fred Adlmüller. Damen im In- und Ausland – darunter Stars – liebten seine Kreationen. Er schuf Kostüme für die Staatsoper und den Duft „Eau de Vienne“.
WECHSELNDE KUNSTBÜHNEN
Das Haus selbst, in dem sich einer der größten Swarovski Stores der Welt befindet, ist ein historisches Gebäude, das 1898 von Max Löw und Karl Stiegler anstelle des „Hasenhauses“ erbaut wurde. Heute bietet das Geschäft großartige Auslagenflächen, die von international namhaften Künstlern gestaltet und somit zu Kunstbühnen werden. Sie tragen maßgeblich zum Straßenbild der Wiener Innenstadt bei. Die derzeitige Installation fasziniert mich besonders und ich empfehle, diese so schnell wie möglich zu besichtigen: „Ordinary Life“ der Designerin Shourouk Rhaiem.
Zur Nachbarschaft des Swarovski Kristallwelten Stores gehört eine der berühmtesten Bars der Welt, die im Kärntner Durchgang gelegene Loos Bar. Der Österreichische Architekt Adolf Loos (1870-1933) gilt als einer der wichtigsten Begründer der Wiener Moderne. Er war fanatisch nach allerbesten Materialien, deshalb sind noch viele seiner Werke erhalten, darunter das Haus am Michaelerplatz sowie dieses architektonische Juwel. Die Bar wurde 1908 als „American Bar“ eröffnet und ist täglich von 12.00 bis 4.00 früh Uhr geöffnet. >> Zur Website der Loos Bar
SIGHT SEEING
Ein paar Schritte weiter ist es: DAS Wahrzeichen Wiens, der Stephansdom, von den Wienern liebevoll „Steffl“ genannt. Sein berühmtes Dach leuchtet von der Ferne und wir wissen durch Gemälde, dass es immer schon so bunt war. Die rund 230.000 Dachziegel werden auch heute noch von Hand gefertigt, jeder wiegt 2,5 kg, getragen von einer Stahlkonstruktion, die den alten Holzdachstuhl ersetzt. Während der letzten Tage des 2. Weltkrieges wütete ein Brand, ausgelöst durch Funkenflug, der den Dom fast völlig zerstörte. Der gotische Südturm kann über 343 Stufen zu Fuß erklommen werden. Die Mühe wird belohnt: 360 Grad Wienblick der Extraklasse und die beste Sicht auf das Dach überhaupt! Sogar der Dachstuhl kann heute bei privaten Führungen erkundet werden. >> Mehr zu den Abendführungen im Stephansdom
JUNGBRUNNEN
Runter vom Turm hinein in die Kirche durch das romanische Riesentor des Stephansdomes. Vor vielen Jahren wurde das Westportal nach dem riesigen Knochen, der darüber hing, benannt. Heute wissen wir, dass dieser nicht von einem Riesen sondern von einem Mammut stammte. Mammutfunde sind in Wien nicht selten, besonders beim Bau der Ringstraße wurden viele Entdeckungen gemacht. Die meisten davon werden im Naturhistorischen Museum Wien aufbewahrt.
Geht man vom Haupteingang des Doms links in den Shop zum Bischofstor, sieht man rechts auf Augenhöhe eine der kuriosesten Reliquien der Stadt, den Kolomanistein. Der Legende nach wurde der Irische Königssohn 1012 auf diesem Stein gemartert und ein Teil davon 1361 in St. Stephan als Reliquie eingemauert. Nachdem Koloman nach seinem Tod keine Verwesungsmerkmale zeigte und Wunder passierten, wurde er heilig gesprochen. Heute gilt der Stein als Glücksbringer, ihn zu berühren verjüngt – kostenlos!
ANKERHAUS
Im April jährt sich der Todestag von Otto Wagner (1841-1918) zum 100. Mal. Der berühmte Architekt und Pionier erbaute 1894/95 im Auftrag der Versicherung „Der Anker“ am Graben 10 eines der damals modernsten Häuser Wiens. Genauestens durchdacht schuf Wagner bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein multifunktionales Haus, das sowohl Geschäftsflächen, Wohnungen und Büros vereinte. Wenn man sich einige Schritte vom Haus entfernt, kann man die einzigartige Stahl- Glaskonstruktion am Dach gut sehen. Diese diente als Atelier und wurde später vom berühmten Künstler Friedensreich Hundertwasser bewohnt. Besonders möchte ich die aktuelle Ausstellung im Wien Museum über den Ausnahmearchitekten Wagner empfehlen.
Wenn es mir im Herzen Wiens manchmal doch zu laut wird, flüchte ich in einen der vielen zauberhaften Innenhöfe. Ein geheimes Kleinod gleich hinter dem Stephansdom ist der Hof im Haus des Deutschen Ordens (zugänglich über die Singerstraße 7). Setzt euch einfach hinein, haltet die Köpfe hoch und genießt die Wiener Luft und den besten Blick auf den Stephansdom...
Elisabeth Wolf ist staatlich geprüfte Fremdenführerin und bietet spannende Touren durch Wien zu verschiedensten Themen an: www.artissimi.at