Völlig unerwartet wurde der Garten des Riesen also zum Schauplatz eines unglaublichen archäologischen Fundes und wir alle zu Zeugen einer kleinen Reise in die Vergangenheit. Und ebenso unerwartet bekam der Riese dadurch eine weitere „Wunderkammer“, voller fast 2.000 Jahre alter Schätze.
Seit dem Zeitpunkt der Entdeckung arbeiteten Archäologen und Experten des Bundesdenkmalamtes an der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Fundes. Seit Herbst 2016 gibt es nun eine Publikation, die diese Ergebnisse sehr anschaulich beschreibt: „Archäologie beim Riesen. Die Römer in Wattens“.
Hier ein kleiner Einblick in diese Publikation:
DER MÜNZSCHATZ
Römische Münzen – und Geldmittel generell – sind nicht nur „schöne“ Objekte und Wertgegenstände, sondern stets auch Abbilder der politischen Entwicklung und somit für historische und archäologische Forschung von großem Interesse. Der Münzfund beim Riesen besteht aus 702 Silbermünzen, sogenannten „Antoninianen“, die im Zeitraum zwischen 212 und spätestens 253 n. Chr. geprägt wurden. Eine Umrechnung der antiken Geldsumme in aktuelle, der realen Kaufkraft entsprechende Werte bereitet enorme Schwierigkeiten. Der rein materielle Wert ist schon deswegen keine brauchbare Berechnungsgrundlage, weil sich die Wertrelation der Münzmetalle beträchtlich verändert hat. Hier muss auch noch gesagt werden, dass der Reinsilbergehalt bei den Münzen in der Hochzeit bei 35% und im schlechtesten Fall bei nur 2,9% lag.